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Gespräch "alte Dame" - Arzt - Lehrer

Das Gespräch des Lehrers und des Arztes mit Claire Zachanassian in "Der Besuch der alten Dame"

  • Das Gespräch zwischen dem Arzt und dem Lehrer einerseits und der "alten Dame" andererseits in Dürrenmatts Stück "Der Besuch der alten Dame" ist von besonderer Bedeutung, weil dort zwei Welten aufeinandertreffen.
  • Auf der einen Seite eine Stadt, die immer mehr in Schwierigkeiten geraten ist und dann plötzlich ein fantastisches Angebot bekommt. "Fantastisch" heißt aber hier nichts Positives, sondern letztlich geht es um eine Art Einladung zu einem Mord. Als Gegenleistung bekämen dann die Stadt  und ihre Bürger eine Milliarde.
  • Auf der anderen Seite eine alte Frau, die zu unermesslichem Reichtum gekommen ist und jetzt die Chance sieht, sich an den Bürgern dieser Stadt zu rächen, die sie alle für ihre Verstoßung als Schwangere vor vielen Jahren verantwortlich macht.
  • Schon die Situation zu Beginn des III. Aktes (in der Diogenes-Taschenbuchausgabe, S. 86ff) ist geschickt gewählt, denn die beiden Besucher sehen bald "verstaubt" (86) aus, weil sie gezwungen werden, in eine alte Scheune zu klettern.
  • Vor allem ist es eben ein Ort letztlich trauriger Erinnerungen - umso gespannter ist man als Leser oder Zuschauer, wenn der Lehrer schließlich mit ihrem Anliegen herausrückt: "Wir kommen in der Angelegenheit des Herrn Ill." Das ist natürlich die Untertreibung des Jahres - eigentlich müsste es heißen: "Tja, das mit der Ermordung unseres Mitbürgers geht uns doch nicht so leicht von der Hand. Gibt es nicht eine andere Lösung?"
  • Die Antwort ist dann auch eine knallharte Frage:"Oh, ist er gestorben?"
  • Die Besucher haben daraufhin nur den Hinweis auf ihre "abendländischen Prinzipien", die sie aber dadurch außer Kraft gesetzt haben, dass sie sich "leider verschiedenes angeschafft" haben. Das heißt: Eigentlich sind sie schon auf das Angebot der alten Dame eingegangen.
  • Vor diesem Hintergrund bringt die Jeremiade (das Jammerlied) des Lehrers nicht viel - also versucht er es mit einem "Geschäft" - müssen dann aber brutal erfahren, dass der alten Dame alles schon gehört, was sie ihr anbieten wollen.
  • Als der Arzt da "ungeheuerlich" findet, erzählt ihm Claire, was sie damals Ungeheuerliches in ihrer Stadt erlebte.
  • Als der Lehrer daraufhin an ihre Menschlichkeit appelliert, kommt die nächste knallharte Antwort: "Die Welt machte mich zu einer Hure, nun mache ich sie zu einem Bordell." (91)
  • Am Ende bleibt den beiden Besuchern nur ein bisschen Trotz: "Mein Gott, was sollen wir tun?" - "Was uns das Gewissen vorschreibt."
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  • Diese Szene hat die Funktion, das Kernproblem der "Welt" - und Güllen steht in diesem Werk für die Welt - deutlich zu machen. Sie - und das heißt die verantwortlichen Menschen - behandeln Menschen schlecht und glauben, dass sie damit immer davonkommen.
  • Hier wird jetzt einmal durchgespielt, was ein Opfer tun kann, wenn es die notwendigen Mittel dazu in die Hand bekommt.
  • Am Ende der Szene ist von "Gewissen" die Rede - rein theoretisch könnten die Welt-Bewohner - und die Güllener als die Beispielmenschen - jetzt aus ihrem üblen Treiben aussteigen.
  • Wenn man das Drama zu Ende gelesen hat, weiß man, dass sie voll auf ihrem unmenschlichen Weg geblieben und damit auf eine noch schrecklichere Weise wieder schuldig geworden sind.
Eine alphabetische Übersicht über unsere Infos und Materialien findet sich hier:
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Weitere Infos und Materialien zum "Besuch der alten Dame" finden sich hier:
https://www.schnell-durchblicken.de/durchblick-auch-in-deutsch/d%C3%BCrrenmatt-besuch-der-alten-dame/
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