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ART Hinrichs: Sprachwandel

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Auswertung eines abiturrelevanten Textes: Uwe Hinrichs, "Nicht nur der Genitiv stirbt" (2016)


Am Beispiel eines Artikels aus der Wochenzeitschrift "Die Zeit" vom 21.4.2016 von Uwe Hinrichs wird gezeigt, wie man sich mit Hilfe spezieller abiturrelevanter Texte (ART) auf die Prüfung vorbereiten kann. Der Vorteil gegenüber den üblichen Spickzetteln ist, dass auch der Gedankengang des Autors aufgenommen wird.
Außerdem legen wir großen Wert darauf, auch den Kontext des Textes zu klären. Das heißt: Wer ist der Verfasser? Wie sieht es mit seiner Kompetenz aus? usw.

Zu finden ist der Text hier:
  1. Artikel aus der Wochenzeitschrift "Die Zeit" von 2016
  2. Verfasser ist Uwe Hinrichs
    Die folgenden Informationen sind aus Wikipedia und sollen helfen, den Wert des Artikels einzuschätzen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Uwe_Hinrichs

    ein Professor für slawische Sprachen, Der sich auch mit sprachlichen Gemeinsamkeiten in Europa beschäftigt (Euro Linguistik)
  3. Spezialisiert hat er sich auf die Beeinflussung der deutschen Sprache durch neue Migrantensprachen.
  4. Ergebnis: die deutsche Sprache verändert sich heute viel schneller als früher
  5. Eine entscheidender Grund ist
    1. die Vielzahl neuer Fremdsprachen,
    2. die damit verbundene Mehrsprachigkeit,
    3. eine größere Distanz zwischen mündlicher und schriftlicher Sprache
    4. sowie ein starker Einfluss des Englischen
  6. Übergang von einer synthetischen Sprachstruktur hin zu einer analytischen
    1. Bei einem synthetischen Sprachbau wird die grammatische Funktion eines Wortes im Wort selbst kenntlich gemacht, durch Flexion - Beispiele finden sich beim nächsten Punkt.
    2. Beim analytischen Sprachbau durch mehrere Wörter: Beispiele:
      • "Ich kaufte" wird zu "ich habe gekauft",
      • "das Auto meines Vaters" wird zu "das Auto von meinem Vater",
      • "Er sänge , er würde singen"
      • Kleiner Tipp: Wir würden uns das erste und das dritte Beispiel merken, das erste wegen seiner Bedeutung für die Alltagskommunikation, das zweite zusätzlich noch wegen der Problematik der indirekten Rede.
  7. Artikel-Einstieg: Deutsch ist eine schwere Sprache und  verändert sich deshalb besonders stark durch die Migration.
  8. Mittlere Position des Verfassers zwischen Sprachpuristen und "Multikulti-Schickeria". Er sieht eine besondere Fähigkeit des Deutschen, sich den Herausforderungen der Gegenwart anzupassen.
  9. Grammatik und Satzbau werden vereinfacht
  10. Medien drängen auf Schnelligkeit und Effizienz.
  11. Beispiele:
    1. Abbau der Kasus: "Können Sie mal Herr Meier herausholen"
      (eigenes Beispiel auf dem Umfeld des Lehrerzimmers, solche schulpraktischen Beispiele wirken immer besonders gut.)
    2. Wortschatz stark vereinfacht auf Standard-Formulierungen: "Er macht sein Tor!" "Jemand macht eine Aufführung", "Sie machen eine Kontrolle"
    3. Komparativ wird dem Englischen nachgebildet: "Er ist mehr zugänglich."
    4. Unsicherheiten beim Genus und dementsprechend beim Artikel: Aus "die Klientel" wird "das Klientel".
    5. Abbau der starken Verben: "Helf mal!" "Sie ratet ab".
  12. Am Ende die überraschende Prognose: Es werden neue Sprachformen erzeugt, die parallel zur Hochsprache laufen, nicht gegen sie.
    (Anm: Dies kommt nicht nur überraschend, dies kann auch nicht überzeugen, denn Vielfalt erzeugt eben auch Unsicherheit, weil es weniger Gelegenheit gibt zur Nachahmung einer Norm bzw. eines Normrestes. Sonst würden Hochschullehrer nicht beklagen, dass viele Studenten nach dem Abitur kaum in der Lage sind, Wissenschaftssprache zu verwenden.)
  13. Hinrichs favorisiert "Diglossie", d.h. die Fähigkeit, situationsgerecht Sprachvarianten zu verwenden - das ändert aber nichts am Einwand.
  14. Verweis auf das Bild des "Trampelpfads" von Rudi Keller: Die Abweichungen vom alten Weg gelten zunächst als Fehler oder Verstoß, später werden sie zur Norm und dann zur Regel.
  15. Kritische Nachfrage: Eine so erfolgreiche Wissenschafts- und Technik-Nation wie China, das Anfang 2019 mit einer Landung auf der Rückseite des Mondes im Weltraum in Führung gegangen ist und das ein Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsnetz aufbaut, während bei uns das Bahnnetz eher abgebaut wird und wir nicht mal mehr einen Flughafen in Berlin fertig bekommen: Wie geht dir mit sprachlicher Vielfalt um, begnügt die sich damit, dass Kinder nur ein Einfach-Chinesisch lernen? Ein Vergleich wäre interessant.
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