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Borchert, "Vielleicht hat sie ein rosa Hemd"


Wolfgang Borchert, "Vielleicht hat sie ein rosa Hemd" - Anmerkungen und Tipps

In der Kurzgeschichte geht es um zwei Soldaten, die - aus dem Krieg kommend - erst mal von einem Brückengeländer aus das tun, worauf sie solange verzichten mussten, nämlich Frauen betrachten. Am Ende läuft es darauf hinaus, dass einer dieser Soldaten dem Kameraden eine alte Schuld bekennt, die ihn immer noch quält. Offen bleibt am Ende, ob dieses Teilgeständnis ihn von der Erinnerung befreien kann oder er sie noch weiter aushalten muss.
Titel und die ersten drei Erzählschritte
Vielleicht hat sie ein rosa Hemd
1.)
Die beiden saßen auf dem Brückengeländer. Ihre Hosen waren dünn und das Brückengeländer war eisig. Aber da gewöhnte man sich dran. Auch dass es so drückte. Sie saßen da. Es regnete, es regnete nicht, es regnete.

2.)
Sie saßen und hielten Parade ab. Und weil sie einen Krieg lang nur Männer gesehen hatten, sahen sie jetzt nur Mädchen. Eine ging vorbei. Hat einen ganz schönen Balkon. Kann man auf Kaffee trinken, sagte Timm. Und wenn sie zu lange in der Sonne rumläuft, wird die Milch sauer, grinste der andere. Dann kam noch eine. Steinzeit, registrierte der neben Timm. Alles voll Spinngewebe, sagte der.

3.)
Dann kamen Männer. Die kamen ohne Kommentar davon. Schlosserlehrlinge, Büroangestellte mit weißer Haut, Volksschullehrer mit genialen Gesichtern und schäbigen Hosen, dicke Männer mit dicken Beinen, Asthmatiker und Straßenbahner mit Feldwebelschritt.

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Dieser Teil hier soll nur zeigen, wie wir die Sache angehen.


Die komplette Seite haben wir aus technischen Gründen verlegt nach:

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https://schnell-durchblicken.de/wolfgang-borchert-vielleicht-hat-sie-ein-rosa-hemd

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Dort gibt es auch Ergänzungen u.ä.

Also bitte ggf. diesen Link nutzen und ggf. abspeichern.

Danke für das Verständnis

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Erläuterungen:
  • Der Titel ist eher ungewöhnlich - vor allem, weil er abgebrochen wirkt.
  • Als Leser weiß man aber schon, dass es um eine Vermutung geht und das Kleidungsstück wohl einer Frau.
  • Am Anfang werden zwei Männer - wie sich später herausstellt - vorgestellt, die unter ungemütlichen Umständen im Regen auf einem Brückengeländer sitzen.
  • Schnell wird deutlich, dass sie aus einem Krieg kommen und den auch noch in sich tragen, sonst würden sie unter diesen Umständen nicht "Parade" abhalten.
  • Dann geht es um das, was man sich anschaut, es geht um das weibliche Geschlecht, dessen Vertreter sehr kritisch, ja geradezu macho-mäßig nach seinem sexuellen Nutzwert taxiert wird.
  • Anschließend geht es um die Männer,die vorbeikommen, für die interessiert man sich nicht groß, registriert aber zumindest einige Besonderheiten, die auch klassifiziert werden, aber ohne großes Interesse.
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