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Video Spracherwerbstheorien im Überblick

Video zum Thema "Spracherwerbstheorien"


So behält man den Durchblick und kann sich alles auch gut merken.




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Info-Text zum Video:

Video:
Schnell durchblicken bei Spracherwerbstheorien
So merkt man sie sich ganz einfach

  1. Wichtiges Thema in der Schule, bsd. auch im Abitur: Zu beachten ist: Es geht um den individuellen Spracherwerb, also von kleinen Kindern. Wie Sprache überhaupt entstanden ist, ist ein anderes Thema, auch wenn beides natürlich in einem Zusammenhang steht.
  2. Am besten merkt man sie sich systematisch, d.h. man versucht, die vier Theorien, die überall zu finden sind, in ein Schaubild zu bringen.
    • Das hat den Vorteil: Wenn man hier erst mal ein Fundament hat, kann man spätere Erkenntnisse einordnen, anlagern oder auch für die Korrektur verwenden.
    • Wir machen das hier einfach so, dass das Kind als Empfänger der Sprache im Mittelpunkt steht. Dann stehen sich links und rechts zwei sehr gegensätzliche Theorien gegenüber. Und oben und unten kümmern sich zwei Theorien um spezielle Aspekte.
  3. Die älteste und inzwischen auch kaum noch beachtete Theorie = 
    • Im 20. Jhdt. spielte der sog. Behaviorismus eine große Rolle:
    • ‘Er ging davon aus, dass eigentlich alles durch Außenimpulse gelernt wird.
    • Funktioniert wie Hundedressur
    • Oder auch programmiertes Lernen.
    • Man trägt also auch die Sprache an die Kinder heran - und die ahmen sie nach - und wenn es gut läuft, verstärkt man das. Alles andere ignoriert man und schiebt es damit bei Seite.
  4. Demgegenüber Chomsky: Mehr Output an Sätzen als Input;
    • Hintergrund: spezielles Sprachorgan im Gehirn
    • funktioniert wie ein Behälter, der nur mit passenden Dingen, hier: Sprachen gefüllt werden muss.
    • Muss ein ziemlich offener Mechanismus sein -> viele verschiedene Sprachen
    • aber auch nicht völlig verschiedene - also eben nur menschliche Sprachen, keine Aliens, die vielleicht wie Fledermäuse kommunizieren.
    • Pinker spricht dann auch in Abwandlung von einem Instinkt.
    • Für zentrale Stellen im Gehirn spricht das FoxP2-Gen
    • aber insgesamt Problem: Sprachaktivitäten scheinen über das ganze Gehirn verteilt zu sein.
  5. Piaget: Kognitivismus = wenden sich gegen eine zu autonome Sicht der Sprachentwicklung: Sprachentwicklung und allg. geistige Entwicklung müssen zusammen gesehen werden
    • vgl. die Stufen: 
      • Stufe 1: "Dingkonstanz": Ein Ding bleibt ein Ding, auch wenn es nicht da ist - dann erst lohnt es sich, es mit einem Begriff zu verbinden
      • Stufe 2: "Symbolbewusstsein": Ein Bauklotz kann dann zum symbolischen Stellvertreter für ein Auto werden. Dann können Begriffe auch für ganz verschiedene Varianten der Begriffs-Klasse steht. Ein Auto bleibt ein Auto, auch wenn es sich um einen Sportwagen handelt und nicht um einen Familienkombi.
      • Stufe 3: "Konzeptbewusstsein": Das Kind kann mit Präpositionen arbeiten, die ja nicht für Dinge stehen, sondern für Verhältnisse.
      • Stufe 4a: "Erhaltungsbegriffe": Das Kind weiß, dass es dasselbe Wasser ist, das aus einem Glas in einen Schlauch geschüttet wird und am Ende als Strahl herauskommt.
      • Stufe 4b: Fähigkeit zur Umstellung von Sätzen: Die Bedeutung bleibt gleich.
    • Dafür spricht einiges
  6. Interaktionismus ursprünglich nur Mutter gemeint, mit Level-Anpassung
    1. später auch Pinker-Hinweis: TV reicht nicht, man braucht soziale Interaktion
    2. Tomasello o.ä.: Mensch = einziges Wesen, das sein Wissen teilen will und kann. Das unterstützt das.
    3. Kulturelles Lernen
    4. Spannende Idee, dass alles mit Gesten begann Tomasello und auch Condillac - ein Zeitgenosse Herders, der sich mit der Frage beschäftigte, wie die Sprache überhaupt entstanden sein könnte, und dazu ein Gedankenexperiment durchführt.?
  7. Fazit:
    1. Es gibt wohl im Gehirn Bereiche, die es einem Kind ermöglichen, schon Sätze zu produzieren, deren Struktur es noch gar nicht begriffen hat.
    2. Geistige Entwicklung und sprachliche Entwicklung gehören aber wohl zusammen, bedingen sich gegenseitig: Um einen Begriff bilden oder nutzen zu können, muss man ein Ding als solches und als Teil einer Gattung sehen.
    3. Interaktion ist auf jeden Fall wichtig
    4. und ein bisschen Imitation und Verstärkung helfen sicher auch. Auf jeden Fall ist der soziale Kontext wichtig, also: Sprache in Funktion!


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