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Selbsttest zum Thema "Schule und Leben"


Selbst-Check zum Thema "Schule und Leben"


Unsere Frage: Warum geht für viele Schüler das Leben erst nach dem Abitur so richtig ab?

Unsere These: Schule leistet viel - könnte aber besonders in der Oberstufe einiges noch stärker "hervorlocken"

Wer kennt das nicht? Den Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit, was die Vorbereitung auf das Leben während der Schulzeit angeht.
Damit ist keine Kritik an Lehrern verbunden - es ist das Schulsystem, das zwar viel von Kompetenzen spricht, aber möglicherweise manches nicht so fördert, wie es erwachsene Menschen brauchen.
Jedenfalls kennt jeder das Phänomen, das Schüler, die bis zum Abitur noch in vielen Bereichen so vor sich hingelebt haben, nach dem Einstieg in den Beruf plötzlich sich ganz anders präsentieren.

Deshalb sollte es besonders für Lehrer interessant sein, diese Fähigkeiten schon früher herauszulocken und damit noch mehr auch ganz offen zu fördern.
Natürlich freuen wir uns über jede Schule, die hier anders und besser ist.
Wer aber Lust hat, gerade beim Einstieg in die Oberstufe Schülern noch mehr das Bewusstsein geben will: "Das Leben beginnt schon jetzt!" Der ist herzlich eingeladen, mal das folgende Arbeitsblatt auszuprobieren - gerne auch zu optimieren.

Vorschlag, es mal mit diesem Arbeitsblatt zu probieren...

Das folgende Arbeitsblatt ist entwickelt worden zum Einstieg in die sogenannte "Einführungsphase" der Oberstufe in NRW.
Es soll helfen, am Anfang nicht nur Themen und Leistungserwartungen bekanntzugeben, sondern sich auch über Ziele auszutauschen, die über das Abitur hinausreichen.
Hier zunächst die Bestandteile des kleinen Checks - weiter unten gibt es eine entsprechende PDF-Datei zum Ausdrucken.

Was man für Erfolg und Glück im Leben braucht

Jeder kennt den Spruch: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!“
Wir sollten gemeinsam dafür sorgen, dass er zumindest ein bisschen stimmt.

Darum sollten wir uns gegenseitig etwas genauer kennenlernen, was Ziele, Wünsche und Träume angeht. Und wir sollten nicht bis zum Abitur mit der Verwirklichung warten.

Darum dieser kleine Fragebogen. Über ihn sollten wir uns dann gemeinsam austauschen.

Bereich 1 – woran jeder sofort denkt: Karriere
Wie willst du später dein Geld verdienen? D.h. welchen Beruf o.ä. strebst du an? Bitte hier auf jeden Fall etwas eintragen, auch wenn sich das später ändert.


Bereich 2: In welchen Bereichen willst du etwas Besonderes leisten, auch wenn damit kein Geld zu verdienen ist.
(Anregungen: Sport, Musik, sonstige Hobbys …)


Bereich 3: Die Basis, alle mehr oder weniger für selbstverständlich halten:
(Familie, Freunde, Gesundheit, Abenteuer, Anerkennung …)


Was die Schule leisten kann ...

Schule und Leben:
Was erwartest du von der Schule an Hilfen, um etwas zu erreichen und glücklich zu sein?
Die Westfälischen Nachrichten boten vor einigen Jahren mal Vorträge zu den folgenden „Wissensimpulsen“ an. Der Besuch eines solchen Vortrags kostete etwa 50 Euro! (Näheres zum aktuellen Angebot weiter unten)
Für wie wichtig hältst du diese „Kompetenzen“. Vergib in der zweiten Spalte jeweils 0 bis 5 Punkte.
Wieviel davon kann man jeweils in der Schule lernen? Vergib auch hier 0-5 Punkte.

1 Durchhaltekraft        
2 Führungsfähigkeiten        
3 Sich selbst und andere besser verstehen        
4 Dem Neuen positiv gegenüberstehen        
5 Denken in Bildern        
6 Sein Leben „integrativ“ gestalten        
7 Sich im Pingpong eines schnellen Gesprächs bewähren        
8 „Achtsamkeit“ als Schlüssel zu Erfolg, auch zum (inneren) Frieden        
9 Die jahrtausendealten Tipps der Rhetorik wiederbeleben        
10 Menschen haben Interessen – darauf sollte man sich einstellen!        

Recherche-Auftrag: Wie lauten die Themen der aktuellen Vorträge?
https://www.sprecherhaus-shop.de/vortragsreihen/wn-wissensimpulse-2019-2020/

Was kann man im Leben mit dem anfangen, was man im Fach Deutsch gelernt hat?
Überlege dir hier Situationen, in denen dir das im Fach Deutsch Gelernte helfen kann.


Beispiele für die engere Verzahnung von Leben und Deutschunterricht

Was man im Leben braucht ... (u.a.)
Die folgenden 10 Beispiel-Qualifikationen, die man im Leben braucht, haben wir ins Schaubild mit Abkürzungen aufgenommen.

L1 Durchhaltekraft        
L2 Führungsfähigkeiten        
L3 Sich selbst und andere besser verstehen        
L4 Dem Neuen positiv gegenüberstehen        
L5 Denken in Bildern        
L6 Sein Leben „integrativ“ gestalten        
L7 Sich im Pingpong eines schnellen Gesprächs bewähren        
L8 „Achtsamkeit“ als Schlüssel zu Erfolg, auch zum (inneren) Frieden        
L9 Die jahrtausendealten Tipps der Rhetorik wiederbeleben        
L10 Menschen haben Interessen – darauf sollte man sich einstellen!       

Was der Deutschunterricht leisten könnte:
  1. Kommunikation - wie man Gedanken und Gefühle gut austauschen kann
    z.B. eine gute Gesprächsatmosphäre aufbauen, siehe Nr. 3 oben

  2. Argumentation - wie man mit Sprache Ziele erreichen kann
    z.B. im Gespräch einen guten Ausgleich zwischen Interessen herstellen

  3. Textverständnis - wie man mit Sachtexten optimal umgeht
    Hat durchaus etwas mit "Achtsamkeit" zu tun - mit genauem Hinschauen und auch der Vermeidung von Missverständnissen.

  4. Sprachverständnis - was die Sprache leisten kann und was nicht
    Hier spielen Bilder auch eine große Rolle - Sprache kann nie die Welt exakt wiedergeben - wir schauen durch Brillen.

  5. Welt der Literatur - die Welt jenseits bzw. außerhalb des Realen
    Literatur ist eine gigantische Spielwiese, wo man Dinge erfinden und ganz eigenständig gestalten kann. Besonders hier muss Schule sich vom germanistischen Interpretierzwang befreien.

  6. Präsentation - das gut überbringen, was man kann sagen kann oder will
    Sobald man vor Publikum spricht, wird das Leben noch mehr zur Bühne als bereits im Vieraugengespräch. Hat natürlich am meisten mit "Rhetorik" im weitesten Sinne zu tun - es geht nicht nur um die sog. rhetorischen Mittel.

  7. Einsatz von Körpersprache - ganzheitlich kommunizieren und mit Sprache "interagieren"
    Der Mensch ist eben mehr als Kopf - und ein Durchdrücken des Rückens kann einem helfen durchzuhalten oder auch Führung zu übernehmen.

  8. Induktives Vorgehen, d.h. Verständnis von unten aufbauen
    Die beste Methode, um sich den Dingen langsam zu nähern - was wieder mit Achtsamkeit etwas zu tun hat.

  9. Konnotationen - wie unterschiedlich Menschen Begriffe mit Inhalt füllen
    Die beste Möglichkeit, um andere Menschen zu verstehen, die meistens etwas anderes mit den Wörtern meinen als man selbst.

  10. Hermeneutik - als die beste Möglichkeit, sowohl Texte als auch Menschen zu verstehen - so weit, wie das überhaupt nur geht.

Schülern helfen, Experten zu werden ...

Eine weitere Möglichkeit, Schülern schon vor dem Abitur das Gefühl zu geben, Verantwortung zu übernehmen, kann so aussehen:
Man macht sie einfach zu Experten.

Zum Beispiel können wichtige Begriffe an Schülerpärchen verteilt werden, die sich dann in dem Bereich als Experten verstehen.
Dann gibt es weniger die peinliche Situation: Der Lehrer fragt Grundwissen ab und - stößt auf nichts. Schon ist schlechte Stimmung.

Lieber rechtzeitig das Grundwissen verteilen - dann dürfte man meistens Glück haben und Kenntnisse vorfinden - oder aber es gibt keine Vorwürfe an den ganzen Kurs: "Ihr wisst auch wirklicht nichts!" Vielmehr gibt es gezielte Nachfrage und Förderung bei denen, die das noch brauchen.

Wir führen hier mal eine Liste auf, die wir im Unterricht eingesetzt haben. Die lässt sich beliebig abändern bzw. auch ergänzen.
Wichtig ist, dass man den Schülern noch sagt, was sie machen sollen:
Der Begriff sollte erklärt werden, möglichst auch an einem Beispiel - und dabei kann ruhig die Frage mit einbezogen werden, ob der Begriff auch über den Deutschunterricht hinaus Bedeutung hat.

Hier aber jetzt erst mal eine vorläufige Liste von Begriffen:

Mögliche Themen für Schüler-Experten
Im Fach Deutsch
1. Adverbiale Bestimmungen
2. Analyse
3. Arbeitstechniken
4. Argumentation
5. Attribute
6. Balladen
7. Bausteine des Erzählens
8. Bedeutungslehre
9. Bildbeschreibung
10. Diagrammen, Umgang mit
11. Drama
12. Erörterung
13. Filmanalyse
14. Gliedsätze und Relativsätze
15. Homonyme und Synonyme
16. Inhaltsangabe
17. Interpretation
18. Kommasetzung
19. Kommunikation
20. kreatives Schreiben
21. künstlerische Mittel
22. Kurzgeschichte
23. Lyrik
24. Mindmap und Cluster
25. Präsentation
26. Protokoll
27. recherchieren
28. Referat
29. Reportage
30. Rezension/Kritik
31. rhetorische Figuren
32. Satzbau
33. Sprache
34. Texte, Arten von
35. Versmaß/Rhythmus
36. Wortarten
37. Zeitung
38. Zitieren,



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