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Boldt, "Berlin"

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Paul Boldt, "Berlin"


Im Folgenden stellen wir das Gedicht "Berlin" von Paul Boldt kurz vor.
Berlin

Die Stimmen der Autos wie Jägersignale
Die Täler der Straße bewaldend ziehn.
Schüsse von Licht. Mit einem Male
Brennen die Himmel auf Berlin.

Die Spree, ein Antlitz wie der Tag,
Das glänzend meerwärts späht nach Rettern,
Behält der wilden Stadt Geschmack,
Auf der die Züge krächzend klettern.

Die blaue Nacht fließt in der Forst.
Sie fühlt, geblendet, daß du lebst.
Schnellzüge steigen aus dem Horst!
Der weiße Abend, den du webst,

Fühlt, blüht, verblättert in das All.
Ein Menschenhände-Fangen treibst du
Um den verklungnen Erdenball
Wie hartes Licht; und also bleibst du.

Wer weiß, in welche Welten dein
Erstarktes Sternenauge schien,
Stahlmasterblühte Stadt aus Stein,
Der Erde weiße Blume, Berlin.
  1. Die Stadt wird hier mit einem Wald verglichen, wobei die Tendenz am Ende eher kritisch bzw. bedrohlich ist: "Brennen die Himmel".



  2. In der zweiten Strophe setzt sich die negativ gemeinte Beschreibung fort, denn die Spree "späht nach Rettern".



  3. In der dritten Strophe wird der Leser angesprochen, ohne dass auch hier ganz klar würde, was gemeint ist.

  4. In dieser Strophe geht es um verschiedene Aktivitäten des Lebens, die aber auch durch das "verblättert" negativ erscheinen. Auch wenn es um den "verklungnen Erdenball" geht, ist das nicht positiv zu verstehen. Offensichtlich geht es auch in diesem Gedicht um das typisch expressionistische Vergänglichkeitsgefühl.
    Und auch der Kontakt zwischen den Menschen funktioniert nicht richtig, es gibt nur ein "Menschenhände-Fangen" - aber ohne erkennbares Ergebnis.
  5. Am Ende dann die Frage nach der eigenen Position und Bedeutung - das Lyrische Ich spricht sich hier wohl selbst an. Am Ende dominiert die große Stadt , in der nur Stahlmasten blühen.
Das Gedicht
  • beschreibt eine Stadt, in der man sich noch an Reste der Natur erinnert, sich ansonsten noch nicht wohl fühlt.
  • Das hängt mit der lauten Technik zusammen, aber auch der Vereinzelung des Menschen, der sich nicht mehr heimisch fühlt.
  • Am deutlichsten ist wohl der Kontrast zwischen der blauen Blume der Romantik und der grellweißen der modernen Großstadt.
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