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Grundwissen Sprache

Grundwissen Sprache - einfach erklärt

Arbeitsblatt zum (Wieder-) Einstieg in das Thema Sprache – Klasse 9

Das Thema „Sprache“ scheint eine ganz einfache Sache zu sein, solange es nicht zum Beispiel um komplizierte Gliedsätze geht.
Umso wichtiger ist es, sich einige Dinge klarzumachen, die die viel über das Wesen der Sprache verraten – und außerdem zu weiteren Fragen führen.
Klärt also bitte in Partnerarbeit die folgenden Fragen bzw. löst die entsprechenden Aufgaben
Hier nun die Variante mit den Fragen und angehängten Hinweisen zur Beantwortung bzw. zur Lösung der Aufgabe.

1.    Versucht, möglichst knapp, aber treffend zu definieren, was Sprache eigentlich ist. Denkt daran, dass man bei einer Definition in der Regel mit dem Übergeordneten beginnt und dann die Besonderheiten aufführt. Ein Feuerwehrmann ist zum Beispiel eine Person, die gefährliche Varianten des Feuers bekämpft, nebenbei aber auch noch ein paar weitere Aufgaben hat, zum Beispiel ...
•    Sprache ist ein System von Zeichen und Regeln, das dem Menschen hilft, die Welt zu verstehen und sich mit anderen zu verständigen.
•     Es besteht also aus dem Wortschatz, dem Lexikon, und der Grammatik, also den Regeln der Verknüpfung der sprachlichen Zeichen (der Wörter) miteinander.

2.    Versucht nun als nächstes die folgenden drei Begriffe zu definieren: Tisch, Spiel, Liebe. Was fällt dabei auf? Warum versteht nicht in allen drei Fällen jeder Mensch das Gleiche darunter?
•    Relativ einfach kann man noch das erste Wort definieren: Bei einem Tisch handelt es sich um einen Gegenstand, der mehr oder weniger viele Beine hat und der Ablage anderer Gegenstände dient,  mit denen der Mensch etwas macht (im Unterschied zu einem ähnlich aussehenden Schrank  zum Beispiel).
•    Schwieriger wird es schon bei dem zweiten Wort. Da gibt es Varianten, die nur der Unterhaltung dienen, aber auch solche, die mit Anstrengung verbunden sind und in einem beruflichen Zusammenhang stehen. Man vergleiche  ein einfaches Brettspiel mit dem Geigenspiel oder dem Fußballspiel.
 Eine Definition könnte sein:  Ein Spiel ist eine Beschäftigung einzelner oder auch mehrere Menschen, die Prime ja dem Spaß dienen und im Unterschied zur Arbeit Nicht dem Lebensunterhalt.  Hier wird deutlich, wie hilfreich sein kann, wenn man bei Definitionen das Gegenteil mit einbezieht.  Dass man auch mit Geigenspiel Oder Fußball spielen Seinen Lebensunterhalt verdienen kann ist eher die Ausnahme und eben nicht die Regel.
•     Am schwierigsten wird es dann bei dem dritten Wort, weil dort in besonderer Weise persönliche Einstellungen und Erfahrungen eine Rolle spielen.  Eine mögliche Definition wäre: Bei der Liebe handelt es sich um Eins der tiefsten Gefühle von Menschen, das ist sich als Zuneigung auf andere Menschen, Aber auch auf Gegenstände oder Tätigkeiten beziehen kann. So kann ein Mensch durchaus auch Sein Auto oder das wandern lieben.

3.    Woran kann man erkennen, dass Wörter einer Sprache Versuche sind, einen Teil der komplexen Welt um uns herum zu „begreifen“?
•    Meine das zum Beispiel, wenn jemand etwas Neues sieht, dass es bisher noch nicht gehabt, Und versucht, Aus dem vorhandenen Vokabular der Sprache Eine passende Neue Bezeichnung zu entwickeln. Ein Astronaut ist dann zum Beispiel ein Sternenfahrer, Wenn man es direkt aus dem lateinischen übersetzt.
•     Man kann es auch daran sehen, dass Menschen lange überlegen, ob ihre Beziehung zu einem anderen Menschen nun Freundschaft oder schon Liebe ist.

4.    Wieso kann man sagen, dass das Verhältnis von Bezeichnetem (das, worauf sich ein Wort bezieht) und Bezeichnendem (das Wort selbst) „willkürlich“ ist?
•    Man merkt das dass daran, dass unterschiedliche Sprachen unterschiedliche Wörter für die gleiche Sache verwenden.  Eine Ausnahme sind die so genannten laut malenden Wörter Wie zum Beispiel wie Herren bei Pferde Oder miau und bei Katzen.

5.    Worauf kommt es alleine an, damit eine Wort-Idee zu einem wirklichen Wort wird?
•    Entscheidend ist, dass eine solche Idee auch von der Sprachgemeinschaft übernommen wird. Sie wird dann zu einer neuen Normen, wobei das soviel wie Normalität bedeutet. Den Vorgang selbst nennt man Konvention, d.h. man einigt sich innerhalb einer Gemeinschaft darauf, Eine Sache so oder so zu benennen.

6.    Wieso tauchen besonders bei der Übersetzung von Gedichten Probleme auf? In einem berühmten Gedicht mit dem Titel „Patrouille“ aus der Zeit des Ersten Weltkrieges heißt es im Hinblick auf Soldaten, die sich zum Beispiel durch eine feindliche Stadt bewegen „Die Steine feinden“. Wie könnt man diese Zeile ins Englisch übersetzen.
•    Man kann natürlich sagen: Stones are enemies oder: Stones seem to be enemies, aber das trifft nicht ganz die Dynamik der Verszeile des deutschen Gedichtes, denn dort wird eben aus einem Nomen ein Verb gemacht – und diese Wortart begreift nun einmal die Welt als Tätigkeit, wie es ein Sprachwissenschaftler einfach, aber treffend formuliert hat.

7.    Insgesamt lautet das Gedicht:  „Die Steine feinden / Fenster grinst Verrat / Äste würgen / Berge Sträucher blättern raschlig / Gellen / Tod.“ Versucht, die Zeilen in normales, verständliches Deutsch zu übersetzen.
•    Hinter allen Steinen Feinde, Gefahr auch aus harmlos aussehenden Fenstern, die Äste der Bäume in unnatürlichen Verrenkungen, dahinten Berge, aber viel wichtiger sind die Sträucher, deren Blätter rascheln und uns Angst machen, ich spüre schon geltende schreie, die den Tod ankündigen

8.    Was ist falsch an dem Satz: „Bevor er seine Prüfung als Lehrer bestanden hatte, konnte er endlich damit beginnen, sein Wissen und seine Erfahrungen an andere Menschen weiterzugeben.“
•    Die Zeitverhältnisse sstimmen natürlich nicht, besser wäre es, den Satz mit der Konjunktion nachdem zu beginnen.

9.    Wieso ist es falsch zu sagen: „Hier werden Sie geholfen!“
•    Hier wird ein Verb ins direkte, persönliche Passiv gesetzt, das nur ein unpersönliches Passiv bilden kann. Es wird Ihnen hier geholfen. Es handelt sich um ein intransitives Verb, anders wäre es bei dem weithin gleichbedeutenden Wort „unterstützen.

10.    Was zeigt die in Frankreich (früher?) gebräuchliche Anrede: „Madame, le ministre“. Lasst euch hier von den Mitschülern mit Französisch-Kenntnissen helfen.
•    Die Anrede ist typisch weiblich, die Amtsbezeichnung ist männlich.

11. Warum versteht jeder etwas anderes unter "Freizeit"?
Weil es zwar eine einheitliche Grundbedeutung gibt (Denotation), aber viele subjektive "Konnotationen", je nachdem was man selbst mit Freizeit verbindet.

12. Wieso bedeutet die Verwendung von Sprache immer auch "Selbstoffenbarung" und was ist dabei ein Problem?
Man sagt ja auch etwas über sich, sein Denken und Fühlen aus - und manchmal auch ungewollt.

13. Wieso kann man von "Sprechakten" sprechen, d.h. das Sprechen mit Handeln verbinden?=
Das merkt man spätestens dann, wenn man vor dem Standesbeamten "Ja" sagt - oder auch bei Beleidigungen.

14. Welche Grundfunktionen der Sprache gibt es - und welche Textsorten kann man ihnen zuordnen?
"Appell" = Aufforderung: "Nun hilf mir doch endlich!" - Werbung enthält appellative Elemente, aber auch eine Einladung.
"Darstellung": "Das Spiel am Samstag fällt aus." - Zeitungsbericht als deskriptiver Text
"Ausdruck": "Ich halt das hier gleich nicht mehr aus!" - Tagebuch, in dem man "expressiv" beschreibt, was man erlebt hat und versucht zu verarbeiten.

Es gibt auch Äußerungen und Texte, die alle drei Elemente enthalten.
"Puh, ist das warm hier" - Ausdruck, Darstellung und Aufforderung, zum Beispiel die Fenster zu öffnen.
Ein Zeitungskommentar kann alle drei Elemente enthalten.


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